U17 und die bittere "Wahrheit" über Eishockey

U17 und die bittere "Wahrheit" über Eishockey

Am späten Freitag Abend kam es also zum "back-to-back" Spiel gegen die Ratinger Ice Aliens in der Schlangengrube.

Die Kobras legten auch gleich los, als wollten sie den Gästen sofort zeigen, wer hier Herr im Haus ist. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Aliens-Gehäuse zu. Nach gespielten 4:08 nahm Lucas Haveneth mit einem strammen Schuss das 1:0 auf Vorlage von Finn Wohlgemuth und Henning Pesch. Hochverdient diese Führung, und es änderte sich rein gar nichts am Spielverlauf. Das Heimteam nur im Vorwärtsgang und erspielte sich Chance um Chance. Die Aliens konnten lediglich 1-2 kleine Nadelstiche setzen, aber ohne Auswirkungen. Vorwerfen muss man den Kobras aber die mangelnde Chancenverwertung. Hier ein Pass zu viel, oder die genommenen Schüsse waren ein gefundenes Fressen für den Goalie. Und dann kam die 17. Minute. Ein nicht wirklich sehr platzierter Schuss der Gäste von fast der blauen Linie flog durch Freund und Feind und zappelte plötzlich im Netz. 1:1 nach 16:10 Minuten. Nur ganze 50 Sekunden später trauten die Zuschauer ihren Augen nicht. Nach einem Abwehrschnitzer konnten die Ratinger gar mit 1:2 in Führung gehen. In den verbleibenden 3 Minuten gab es noch einige wütende Angriffe seitens der Kobras, aber es blieb beim 1:2. Und das alles bei 18:11 Schüssen für das Heimteam.

Das 2. Drittel begann direkt wieder mit 1-2 guten Chancen für das Heimteam, die leider abermals nicht genutzt werden konnten. So kam Ratingen in der 23. Minute zum ersten gefährlichen Konter und zeigte sich erbarmungslos. Es stand 1:3! Was nun folgte war ein einziger Sturmlauf der Gastgeber. Es fiel aber kein weiterer Treffer mehr, somit stand es 1:3 nach dem 2. Drittel. "Mit Hacke, Spitze, 1, 2, 3 und Rückhandschüsschen kann man nun mal kein Spiel gewinnen" bemerkte unser Coach vollkommen treffend und zu Recht in der Pause. (Schussverhältnis hier 12:6)

Das letzte Drittel war quasi eine Kopie des 1. und 2. Drittels. Dinslaken im Vorwärtsgang und Ratingen musste einiges an hochwertigen Chancen abwehren und überstehen. Unfassbar oft ging man 2 auf 1 oder aber gar 1 auf 0, aber die Scheibe ging nicht ins Tor. Teilweise, weil man die Möglichkeiten viel zu lasch zu Ende spielte oder am gut aufgelegten Goalie scheiterte, dem man es aber auch zu oft viel zu einfach machte. So musste eine doppelte Überzahl herhalten, bis es doch noch mal im gegnerischen Kasten klingelte. Lucas Haveneth mit seinem 2. Treffer des Abends verkürzte auf 2:3. Die Vorlage kam hier von Konrad Hahn und Jona Gerold (49:56 Min.). Also eigentlich noch genug Zeit zu gehen, um das Spiel komplett in die richtige Richtung zu drehen. So erhöhte man nochmal den Druck und öffnete ein wenig die Abwehr. Und das nutzen die Ice Aliens abermals gnadenlos. In der 56. Minute fiel das entscheidende 2:4. Und das bei einem Schussverhältnis von 23:4.

Schließen wir den Kreis mit der bitteren "Wahrheit": Das eindeutig bessere Team zu sein ist nicht immer gleichbedeutend mit einem Sieg. Bei einer Schussstatistik von sage und schreibe 53:21 (!!!) kann man nur das Phrasenschwein bemühen und eine alte Weisheit rauskramen: "Wer die Dinger vorne nicht macht, der bekommt sie irgendwann hinten eingeschenkt." 

Jetzt heißt es, seine Lehren daraus ziehen und auf keinen Fall die Köpfe hängen zu lassen. Denn weiter geht es am 02.11. mit dem ersten Spiel in der Findungsrunde bei den Grefrath Phoenix, wo zwingend 3 Punkte geholt werden sollten.


Tore Kobras: Lucas Haveneth (2)
Tore Ratingen: M. Runte (2), N. Seyffert, L. Leineweber
Strafminuten Kobras: 2
Strafminuten Ratingen: 6
Punktbester Spieler: Lucas Haveneth (2 Tore)
"Spieler des Spiels": - nicht vergeben -